Bangkirai

In seinen Herkunftsländern zählt Bangkirai zu den beliebtesten Bauhölzern im Außenbereich. Aus ihm werden nicht nur Strommasten und Eisenbahnschwellen sondern auch Brücken, Stege und Boote gefertigt. Auch bei uns hat sich Bangkirai als Konstruktionsholz im Schiffs- und Hafenbau bewehrt, macht dem besonders widerstandsfähigen Holz der direkte Salzwasserkontakt doch kaum etwas aus. Deshalb eignet sich Bangkirai nicht nur als Terrassenbelag, sondern bietet sich auch als Teich- oder Poolumrandung geradezu an.

Herkunft

Bangkirai wird aus mehreren Labbaumarten der Gattung Shorea gewonnen, die zur Familie der Flügelfruchtgewächse zählt. Die Bäume können eine Wuchshöhe von 75 Metern und einen Durchmesser von 150 Zentimetern erreichen. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Südostasien vom Subkontinent Indien über Malaysia bis zu den Philippinen, doch werden sie inzwischen aufgrund ihres hohen wirtschaftlichen Nutzens im gesamten asiatischen Raum kultiviert.

Besonderheiten

Wie bei den meisten Tropenhölzern kann es auch bei Bangkirai in den ersten Monaten zum sogenannten Ausbluten kommen. Dabei werden vom Regen- oder Gießwasser Farbpigmente aus dem Holz gespült, die anliegende Bauteile wie Fassaden, Türen und Zäune bräunlich verfärben können. Mit Oxalsäure oder Natriumdithionid-Lösung lassen sich die Flecken allerdings problemlos wieder entfernen. Eine weitere Besonderheit von Bangkirai besteht in seinen Gerbstoffen, die mit Eisen reagieren können. Dabei verfärbt sich das Holz bläulich-grau. Die Verfärbungen beeinträchtigen zwar nur die optischen und nicht die technischen Eigenschaften des Holzes, können aber von Vorneherein durch die Verwendungen von Edelstahlschrauben vermieden werden.

 Pflege

Bangkirai ist als Tropenholz von Natur aus resistent gegen Schädlinge wie holzzersetzende Insekten, Mikroorganismen und Pilze. Es verfügt über eine Art inneren Holzschutz, der zum einen in der hohen Dichte des Holzes besteht, die seine Zersetzung erschwert. Zum anderen lagert es wie die meisten tropischen Hölzer ätherische Öle in seine Zellen ein, die es vor dem Befall durch Insekten schützen. Beide Strategien helfen allerdings nicht gegen das Ausbleichen des Holzes unter direkter Sonneneinstrahlung. Durch die sich mit der Zeit der im Holz enthaltene Stoff Lignin zersetzt. Dadurch verliert das Holz seine charakteristische oliv-braune Farbe. Zurück bleibt die durchsichtig-weiße Cellulose, die das Holz silbrig-grau schimmern lässt. Mit pigmentierten Holzschutzmitteln wie Lasuren, Lacken und Ölen lassen sich diese Farbverlust allerdings wieder ausgleichen. Im Gegensatz zu anderen Tropenhölzern wie Ipé und Teak ist Bangkirai für den Anstrich mit physikalischen Holzschutzmitteln gut geeignet. Wie bei allen Tropenhölzern sollten allerdings ausschließlich auf Öl basierende Mittel zum Einsatz kommen, die sich leichter mit den holzeigenen Ölen verbinden, als Holzschutzmittel auf Wasserbasis. Da nur ein intakter Holzschutz dauerhaft vor Witterungseinflüssen schützt, sollte er regelmäßig auf Schadstellen überprüft und einmal jährlich erneuert werden. Verschmutzungen lassen sich mit klarem Wasser und einem Besen oder einer Bürste ganz einfach entfernen. Die Borsten sollten allerdings weich sein, um die Holzoberfläche nicht zu verkratzen und den Holzschutz nicht zu beschädigen.

Eigenschaften

Bangkirai zeichnet sich durch ein besonders homogenes Erscheinungsbild aus. Das etwas hellere Splintholz setzt sich farblich kaum vom gelblich- bis oliv-braunen Kernholz ab und auch die Zuwachszonen sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Das astarme Holz kann mit ausgeprägten Harzkanälen durchzogen sein, die sich in Form von hellen Linien im Quer- und Längsschnitt zeigen. Wie bei den meisten Tropenhölzern kann es auch bei Bangkirai zum sogenannten Wechseldrehwuchs kommen. Die daraus resultierende ungleichmäßige Faserstruktur macht Bangkirai zusammen mit seiner enormen Härte zu einem nur schwer bearbeitbaren Holz. Das Vorbohren von Schraublöchern und die Verwendung von Hartmetallwerkzeugen sind deshalb unabdingbar. Bangkirai zählt neben Mandioqueira und Massaranduba zu den stark quellenden und schwindenden Tropenhölzern, die zum Verzug neigen. Dies sollte bei der Planung der Terrassenkonstruktion unbedingt berücksichtigt werden. So bedürfen stark „arbeitende“ Hölzer beispielsweise eines breiteren Fugenabstands, um Rissbildungen unter Spannung zu verhindern. Bangkirai tendiert zu einer besonders feinen Rissbildung vor allem an den Dielenenden, weshalb eine sachgemäße Verschraubung dringend erforderlich ist. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Bangkirai um ein besonders beliebtes Terrassenholz, das für den Einsatz im Außenbereich auch mit direktem Erd- oder Wasserkontakt bestens geeignet ist. Bangkirai entspricht der Dauerhaftigkeitsklasse II.

Terassendiele Bangkirai
Terrassendiele Bangkirai
Geriffelt/ genutet. Kanten gerundet
Terrassendiele Bangkirai
4-seitig glatt gehobelt. Kanten gerundet